Zunächst wird ein allgemeiner Überblick über die Ziele gegeben, die die Regierung und die Strafverfolgungsbehörden mit ihrer Clipper-Initiative verfolgen. Der Einsatzmöglichkeit für die Kriminalitätsbekämpfung wird die Gefahr gegenübergestellt, die durch die Möglichkeit entsteht, daß Polizei und Geheimdienste im Prinzip unterschiedslos jegliche private Kommunikation abhören könnten. Rohrer beschreibt außerdem, wie durch den Clipper-Chip die Regierung dauerhaft zu viel Macht über das Volk erlangen könnte.
Rohrer betont, daß die NSA gesetzwidrig gehandelt hat, indem sie den Clipper-Chip als neuen Verschlüsselungs-Standard geplant und entwickelt hat. Die Zuständigkeit dafür liegt beim NIST, und die "Adoption" des Chips durch das NIST ändert nichts an der Tatsache, daß er ein Produkt der NSA ist.
Rohrer kritisiert, daß das NIST entgegen seinen eigenen Ankündigungen von 1989 gehandelt hat: Damals hatte die Behörde versprochen, einen neuen kryptographischen Standard zu entwickeln, bei dem der verwendete Algorithmus in seinen Einzelheiten öffentlich bekannt sein werde und sowohl in Software als auch in Hardware implementiert werden könne.
Am Ende seines Essays kommt Rohrer zu dem Schluß, daß im Falle des Clipper-Chips eine gute Idee (neue, starke Verschlüsselung für jeden Bürger) ins Gegenteil verkehrt worden ist. Anstatt die private Kommunikation des einzelnen Bürgers gegen jegliches unerwünschtes Abhören zu schützen, eröffnet er den Geheimdiensten die prinzipielle Möglichkeit, eine totale Überwachung der gesamten Bevölkerung durchzuführen und damit in die Rolle eines Orwell'schen "Big Brother" zu schlüpfen.
Dough Rohrer:
The Clipper Chip: Big Brother Inside, Originaltext
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