Der Autor stellt heraus, daß die Clipper-Chip-Pläne der Regierung nicht den beabsichtigten Effekt erzielten, einen neuen Verschlüsselungsstandard mit eingebauten Abhörmöglichkeiten zur Kriminalitätsbekämpfung einzuführen, sondern statt dessen zu einem weiteren Aufschwung des Marktes für kryptographische Produkte geführt haben: Immer mehr Menschen wollen sich selbst vor dem Abhören durch Polizei und Geheimdienste schützen.
Schrage stellt einen metaphorischen Vergleich an zwischen der Clipper-Chip-Iniative und einer fiktiven Aktion der Regierung, bei der diese allen Bürgern sichere Haustürschlösser anbieten würde, aber jeweils Zugriff auf einen der Schlüssel zu diesen Schlössern behielte. Genauso, wie in diesem Fall viele Menschen sich für ein paar Dollar mehr eigene Schlösser anschaffen würden, werden nach seiner Ansicht die meisten andere Verschlüsselungssysteme als den Clipper-Chip benutzen.
Der Autor hält den Chip für allenfalls als regierungsinternen Standard geeignet, solange nicht alle anderen Verschlüsselungsverfahren verboten werden. Und in diesem Fall würden seiner Ansicht nach die Kriminellen sich wohl kaum an derartige Verbote halten, womit der Nutzen für die Stravferfolgung dahin wäre. Nach Schrages Ansicht ist der einzige bleibende Effekt des Clipper-Chips ein bleibendes Mißtrauen der Bevölkerung gegenüber der Regierung.
Michael Schrage: Why the Clipper Chip Plan Is Having Unintended Effects, Originaltext
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Diskussionsbeiträgen über den Clipper-Chip