Steele und Weitzner stellen zunächst kurz den Zweck des Clipper-Chips dar und beschreiben, auf welche Weise er den Strafverfolgungsbehörden bei der Kriminalitätsbekämpfung nutzen soll. Sie stellen fest, daß kein Krimineller freiwillig ein Telefon mit eingebauter Abhörmöglichkeit benutzen würde und somit die beabsichtigten Vorteile für die Strafverfolgung nur bei einem allgemeinen gesetzlichen Zwang zur Benutzung des Clipper-Chips eintreten würden.
In diesem Fall sehen die Autoren jedoch ernste verfassungsrechtliche Bedenken. Das Recht auf freie Meinungsäußerung (1.Amendment) garantiert nicht nur das Recht, zu sagen, was man will, sondern auch die Freiheit, es in der Art und Weise zu sagen, wie man will. Nach Ansicht der Autoren ist es ebensowenig zulässig, Äußerungen in verschlüsselter Form zu verbieten, wie den Gebrauch von Fremdsprachen zu untersagen.
Konflikte sehen Steele und Weitzner auch mit dem 4.Amendment, daß gegen unbegründete Überwachung gerichtet ist. Zu einer derartigen illegalen Überwachung bietet der Clipper-Chip die geeigneten technischen Voraussetzungen. Ebenfalls beeinträchtigt würde bei Einführung des key escrow Systems das im 5.Amendment festgeschriebene Recht, sich bei einer polizeilichen Untersuchung oder in einem Strafverfahren nicht selbst belasten zu müssen. Die Hinterlegung der Codeschlüssel bei den key escrow agencies kommt einer erzwungenen Herausgabe eines eigenen, privaten Codes gleich, die die Autoren als Zwang zur Selbstbelastung einstufen.
Shari
Steele, Daniel J. Weitzner: Chipping Away at Privacy, Originaltext
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